Scharfe Kritik von Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land,
und Gerd Krämer, Obermeister der Baugewerksinnung Bergisches Land
Stopp der KfW-Förderungen ist schwarzer Montag für Baugewerbe
und Häuslebauer
Die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, als Vertreterin ihrer Innungsmitglieder, spricht sich eindeutig gegen den plötzlichen Stopp der KfW-Förderungen aus und fordert Christian Lindner, Abgeordneten der FDP für den Rheinisch Bergischen Kreis und Bun-deminister für Finanzen, auf, sich aufgrund seiner Möglichkeiten und Erfahrungen Gedanken darüber zu machen, wie er einer enttäuschten Bevölkerung so schnell wie möglich Klarheit über die Förderkulisse und Planungssicherheit für alle Beteiligten schaffen kann.
Am Montagmorgen hatten das Bundeswirtschaftsministerium und das Klimaministerium völlig überraschend den sofortigen Stopp nicht nur der Förderung des Effizienzgebäudes 55 (EH55) verkündet. Auch die Förderung des Effizienzgebäudes 40 (EH40) sowie die Förderung der Sanierung von Altbauten wurden vorerst mit so-fortiger Wirkung ausgesetzt. Ein wahrlich schwarzer Montag für alle Betroffenen.
Der Obermeister der Baugewerksinnung Bergisches Land, Gerd Krämer, ist besonders über die Vorgehensweise und Kommunikati-on zur Förderung des Effizienzgebäudes 55 verärgert: „Noch im November 2021 wurde seitens der Politik angekündigt, dass die KfW-55-Förderung zum Monatsende Januar 2022 auslaufen soll. Darauf konnte sich jeder einstellen. Mit der überraschenden Kehrtwende, die Förderung mal eben sofort einzustellen, zerstört die Ampelkoalition nur eines – Vertrauen.“
Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ber-gisches Land berichtet: „Seit dem abrupten Stopp der KfW-Förderungen erhalten wir täglich unzählige Anrufe unserer Mitgliedsbetriebe, die von verunsicherten Kunden Stornierungen erhalten, weil durch den Wegfall der eingeplanten Förderungen fi-nanzielle Engpässe drohen, besonders auch, da die Materialpreise zum Teil extrem angestiegen sind. Sowohl Betriebe als auch Häuslebauer sind mehr als verunsichert.“
Gerd Krämer ergänzt: „Diese unbeständige politischen Kommunikation schafft in der Bau- und Wohnungswirtschaft ein nachhaltiges Klima der Unsicherheit. Dies ist nicht unbedingt förderlich, wenn die neue Bundesregierung das ambitionierte Ziel verfolgt, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen.“
Nach dem Auslaufen der Sonder-AfA, des Baukindergeldes und der KfW-55-Förderung werde die Luft langsam dünn. Zügig eine neue Förderkulisse auf den Weg zu bringen, erwarte man daher von den zuständigen Ministerien – Wirtschaft, Bau und Finanzen, so Otto und Krämer unisono.
„Dafür braucht es zügig Planungssicherheit und zumindest mittel-fristig geltende Anforderungen und Förderprogramme.“, so Krämer abschließend.
Marcus Otto unterstreicht Krämers Forderung: „Verlässlichkeit ist das höchste Gut! Und eine solche Verlässlichkeit braucht es an dieser Stelle mehr als dringend.“