Bergisch Gladbach steht vor einer schwierigen und möglicherweise auch moralischen Entscheidung. Es geht um ein mit Bäumen bewachsenes Stück Land in Frankenforst, auf dem eine neue Feuerwache gebaut werden könnte. Nun stellt sich folgende Dilemma-Situation dar: Laut Stadtverwaltung ist ein Neubau alternativlos und gleichzeitig ist es selbstverständlich erstrebenswert, Natur, Klima und Umwelt zu schützen. Innerhalb dieser Diskussion melden sich nun auch Handwerker und Unternehmer zu Wort. „Sicherlich ist es keine leichte Entscheidung“, betont der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto. Doch hier müsse das Wohl und der Schutz der Bevölkerung vor den Naturschutz gestellt werden. „Fortschritt, Weiterentwicklung und Innovation benötigt Bauland!“ Dies gilt, so Marcus Otto, sowohl für zwingend erforderliche kommunale Bauprojekte – wie der Feuerwehrwache – als auch für dringend benötigte Flächen für Handel, Gewerbe und Handwerk.
Experten arbeiten bereits seit vielen Jahren an einer Lösung des Problems und sind auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine zweite Feuerwehrwache. Nach vielen Abwägungen und taktischen Überlegungen komme mittlerweile nur noch ein Grundstück für den Neubau in Frage, eben das beschriebene Grundstück in Frankenforst. „Demokratie bedeutet auch Vertrauen. Vertrauen, dass die von uns gewählten Politiker in den Ausschüssen und im Stadtrat die richtigen Entscheidungen treffen“, ergänzt Marcus Otto. Leider können nicht bei jeder Entscheidung alle Bedürfnisse und Interessen befriedigt werden.
Die Anforderungen an die benötigte Fläche sind klar definiert: Zuallererst muss der Standort die vorgegebenen Hilfsfristen einhalten, so dass die Einsatzstelle im Ernstfall in spätestens acht Minuten erreicht werden kann. Es wird ein etwa 5.000 qm großes Grundstück gesucht und der Eigentümer muss ein Verkaufsinteresse zu marktüblichen Preisen haben. „Solche Grundstücke zu finden, ist wie die viel zitierte ‘Nadel im Heuhaufen’ zu suchen“, bekräftigt der Hauptgeschäftsführer seine Aussage.