Ausbildungsabbrüche vermeiden

  • Haben Sie Probleme mit Ihrem Chef, Ihren Kollegen oder Schwierigkeiten in der Berufsschule?
  • Sind Sie unzufrieden mit Ihrem Azubi?

Bevor sie daran denken, den Ausbildungsvertrag zu lösen, halten Sie sich bitte Folgendes vor Augen:

Was bedeutet ein Ausbildungsabbruch

  • für die Betriebe: hohe Kosten, Zeit- und Arbeitskraftverlust.
    Die bisher in den Azubi investierte Zeit war umsonst. Es ist fraglich, ob der Ausbildungsplatz direkt wieder neu besetzt werden kann. Es drohen spätere Engpässe beim eigenen Fachkräftenachwuchs.
     
  • für die Jugendlichen: viel Frust und verlorene Zeit.
    Sie müssen sich um einen neuen Ausbildungsplatz bemühen. Häufig gibt es im gleichen Beruf keine freien Lehrstellen mehr. Man muss nehmen, „was noch übrig ist“. Wenn es ganz schlecht läuft, bekommt man gar keine Lehrstelle mehr, muss sich mit Gelegenheitsjobs herumschlagen oder wird arbeitslos.

Gründe für einen Ausbildungsabbruch

  • aus Sicht der Betriebe liegen die Hauptgründe in der mangelnden Motivation und am Desinteresse der Azubis, an Lernschwierigkeiten in der Berufsschule, schlechten Leistungen im Betrieb und Differenzen zwischen Ausbildern und Azubis.
     
  • aus Sicht der Jugendlichen werden vor allem Probleme im Betrieb und eine schlechte Ausbildungsqualität beklagt. Darüber hinaus werden mangelnde Motivation, Lern- und Leistungsschwierigkeiten und sonstige Probleme, wie z. B. Überstunden ohne Ausgleich und unregelmäßige oder fehlende Vergütung genannt.

Ausbildungsabbrüche vermeiden

Gespräche

Fakt ist, dass häufig viel zu spät oder überhaupt nicht über bestehende Probleme gesprochen wird. Die eine Seite weiß nicht, weshalb die andere so und nicht anders reagiert. Missverständnisse sind vorprogrammiert. Regelmäßige Gespräche zwischen Ausbildern und Jugendlichen helfen, die Probleme frühzeitig zu erkennen. Wichtig: Vereinbaren Sie einen Termin, führen Sie die Gespräche nicht zwischen Tür und Angel. Nehmen Sie sich Zeit. Bleiben Sie ruhig und sachlich – auch wenn Sie sich vielleicht zu Unrecht kritisiert fühlen.

Haben Sie das Problem erkannt, versuchen Sie gemeinsam eine Lösung zu finden.


Ausbildungsbegleitende Hilfen

Bei Lernschwierigkeiten in der Berufsschule sind so genannte „ausbildungsbegleitende Hilfen“ sinnvoll.


Ausbildungsberatung

Bevor Sie das „Handtuch werfen“, sollten Sie einen neutralen Dritten einschalten. Die Ausbildungsabteilung der Kreishandwerkerschaft hilft gerne weiter und kann hnen den Kontakt zu dem dem Lehrlingswart der jeweiligen Innung vermitteln.

Des Weiteren beraten Sie die Ausbildungsberater der Handwerkskammer zu Köln in allen Fragen der Ausbildung, setzen sich mit den Betroffenen zusammen und entwickeln gemeinsam Lösungen. Die Beratung ist kostenlos und vertraulich.


Assistierte Ausbildung

Assistierte Ausbildung setzt bereits etwas früher an und ist ein Modell einer kooperativen Ausbildung. Ein Bildungsträger bietet als dritter Partner in der Ausbildung allen Seiten passende Dienstleistungen. Berufsvorbereitung und Ausbildung werden verknüpft, die Ausbildung wird flexibilisiert und individualisiert.

Weitere Informationen zu diesem Konzept finden Sie auf der Website des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).


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