Drei Wände, fünf Azubis, sechs Stunden
Der Graffiti-Workshop im Rahmen der jährlich stattfindenden Malervision ist quasi schon eine Legende. Zusammen mit MR Graffiti, Mark Roberz aus Duisburg, dürfen jedes Jahr fünf Auszubildene im Maler- und Lackiererhandwerk im zweiten Lehrjahr ganz legal eine Wand mit Spraydosen bearbeiten. Heraus kommen dabei immer wahre Kunstwerke, die für Aufsehen sorgen.
Dieses Jahr waren Ende August die drei Garagenwände am Berufsbildungszentrum in Burscheid dran. Innerhalb von sechs Stunden zauberten die fünf Azubis unter der Anleitung von Marc Roberz an die Comic-Kunst angelehnte Bilder passend zu den im Berufsbildungszentrum unterrichteten Gewerken: Maler, Kfz und Friseur. In kräftigen und knalligen Farben sind die Kunstwerke schon von weitem sichtbar. Nur am Anfang gab es eine kleine Einweisung von MR Graffiti und dann legten die fünf Azubis los – es wurde gesprayt, was das Zeug hält. MR Graffiti selbst zeigte sich von der präzisen Arbeitsweise der jungen Leute beeindruckt – die ruhige Hand, die einen absolut geraden Strich sprayt, ist keine Selbstverständlichkeit.
Die Malerinnung Bergisches Land fördert mit der Malervision von seit vielen Jahren Azubis, die sich nicht nur mit sehr guten Leistungen, sondern auch durch ihr soziales Verhalten hervortun.
Die Workshops, an denen die ausgewählten Azubis dann teilnehmen dürfen, sind nicht prüfungsrelevant. Vielmehr sollen sie zeigen, welche Möglichkeiten sich in dem Beruf bieten. „Der Workshop soll zeigen, welche Möglichkeiten die Azubis nach ihrer Ausbildung haben. In ihren Betrieben lernen sie andere wichtige Dinge und der künstlerische Bereich kommt aufgrund von mangelnder Zeit häufig zu kurz.
Die Auszubildenen sollen Lust haben, nach ihrer Ausbildung in dem Beruf zu bleiben. Sie sind unser Nachfolger und werden später unsere Betriebe übernehmen. Sie sind die Zukunft des Maler-Handwerks.“, so Willi Reitz, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Bergisches Land.
Copyright: Kreishandwerkerschaft Bergisches Land
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